Ich habe ein Bett gekauft, sagt er. Er tippt es. Jedenfalls steht es im Mail-Fenster. Bard42 schreibt. Ich sitze in einem Café in einer Kleinstadt in Deutschland, dem einzigen Ort, an dem ich ins Internet kann. Es ist teuer, sogar hier, aber das ist mir egal. Ich gebe ja auf meiner Reise quer durch Europa sonst kein Geld aus. Ich schlage die Beine übereinander und starre auf den Bildschirm meines Laptops, eine riesige Tasse Kaffee in der Hand.
Ich habe es hauptsächlich wegen des Kopfteils gekauft, schreibt er. Es hat große, breite Latten, perfekt, um ein Seil durchzuschieben. Oder einen Gürtel. Oder die Fetzen deines Kleides, wenn ich es dir vom Körper gerissen habe.
Er ist irgendwo in New Hampshire, einem Ort, an dem ich noch nie gewesen bin und wohin ich auch nie wollte. Er ist dort irgendwo in einem neuen Haus und kauft Möbelstücke. Kauft sie und denkt dabei an mich. Ich weiß nicht, wie ich ihm sagen soll, was das mit mir macht.
Ich stand im Laden und habe mir vorgestellt, wie du an jedes Kopfteil gefesselt bist. Ich ging von Bett zu Bett und allein der Gedanke an dich machte mich so hart. Und dann sah ich deinen Körper auf diesem Bett mit seinem starken, dunklen Holz. Deine blassen Handgelenke, gefesselt mit meinem braunen Gürtel, die Beine weit gespreizt, damit ich mein Gesicht zwischen deinen cremeweißen Schenkeln vergraben kann.
Ich schließe meine Augen und genieße den Gedanken. Ich habe ihn seit fast sechs Monaten nicht gesehen. An manchen Tagen kann ich mich kaum erinnern, wie er aussieht. Ich habe natürlich Fotos von ihm, aber die zeigen nur sein Äußeres. Nicht sein Wesen, nicht den verschmitzten Blick, mit dem er mich über den Rand seiner Drahtbrille hinweg ansieht, wenn er etwas von mir will. Nicht den Druck seiner Finger auf meinem Kopf, wenn er mich in die Knie zwingt.
Die Männer bringen es morgen, sagt er. Wenn du hier wärst, würde ich nicht einmal warten, bis sie gegangen sind. Ich würde dich über die Seite der Matratze drücken, bis dein Arsch hoch in die Luft gereckt wäre, würde meinen Gürtel abnehmen und du würdest das scharfe Zischen hören, wenn er auf deine weiße Haut niedersaust. Ich würde dich schreien und stöhnen lassen.
Ich muss einen Laut des Verlangens unterdrücken. Hoffentlich hat mich niemand gehört. Es ist schlimm genug, die einzige Amerikanerin in dieser Kleinstadt zu sein. Wahrscheinlich kann man meine Lust riechen, und ich rutsche auf meinem Stuhl hin und her. In der Öffentlichkeit zu stöhnen wäre mehr, als ich ertragen kann. Ich glaube, beim ersten Mal lasse ich dich warten, schreibt er. Ich werde deine Handgelenke am Kopfende festbinden und den Kopf meines Schwanzes zwischen deinen Beinen reiben, bis er ganz von deiner Hitze bedeckt ist und du mich anflehst. Und dann gehe ich das Abendessen vorbereiten. Ich mach Steak mit Pilzen, mit hartem Schwanz, weil ich weiß, dass du oben wimmerst und auf mich wartest.
Jetzt stöhne ich wirklich. Der Laut entschlüpft mir, bevor ich ihn unterdrücken kann. Ich schlage die Beine übereinander, und meine Klitoris pocht. Leider gehöre ich nicht zu den Frauen, die kommen können, wenn sie nur ihre Beine aneinanderreiben. Ich brauche eine Hand, idealerweise seine, die hart und fest auf meinen Arsch oder meine Klitoris schlägt und mich zum Orgasmus bringt. Aber ich werde in meine gemietete Wohnung gehen, um zu masturbieren, und dabei an ihn und seine Worte denken. An die unzähligen Arten, die er sich ausdenkt, um mich zu quälen und mir Lust zu bereiten.
Was meinst du?
Schreibt er. Ist das ein guter Plan, wenn du wieder da bist?
Ich kann nicht so gut wie er mit Worten umgehen; schließlich ist er der Poet. Der Worteschmied. Ich bin nur Wissenschaftlerin. Hauptsächlich antworte ich mit Sätzen wie: Klingt ideal. Ich vermisse das Geräusch deines Gürtels, wenn du ihn durch die Gürtelschnallen ziehst. Ich wünschte, du würdest meine Handgelenke festhalten, während ich komme. Solche dummen Sätze. Ihm scheint das nichts auszumachen. Ich glaube, ihm reicht meine Reaktion. Es reicht ihm zu wissen, dass er mich nass und sehnsüchtig macht, während ich an einem öffentlichen Ort sitze. Dass ich rot werde, wenn ich geil oder verlegen bin.
Dieses Mal antworte ich auf seine Frage mit einem einfachen Ja, bitte. Der Refrain singt in meinem Kopf. Ja, bitte. Wie oft habe ich das schon zu ihm gesagt? Härter? Ja, bitte. Fester? Ja, bitte. Mehr? Ja, ja, bitte.
Braves Mädchen, schreibt er, und ich höre beinahe das leise Grollen in seiner Stimme, immer wenn er mich fickt und kurz davor steht zu kommen. Das ist der einzige Moment, in dem ich Kontrolle übernehmen kann, wenn ich will. Ich kann ihn zum Orgasmus bringen, indem ich meine Hüften bewege oder seinen Namen schreie.
Meine einzige Sorge ist, dass er abbricht, schreibt er. Und dann bricht er ab. Das macht er auch, wenn wir ficken. Er bindet mich an ein Geländer oder an einen Stuhl, damit ich offen und entblößt für ihn bleibe, und dann verbindet er mir die Augen und sagt: „Weißt du, was ich jetzt mit dir mache?“ Aber er beantwortet die Frage nicht, lässt mich einfach hängen, so dass ich Angst bekomme und angestrengt auf jeden Laut lausche. Klirrt da eine Gürtelschnalle oder ein Hundehalsband? Geht eine Tür auf oder wird sie geschlossen? Er wartet, bis ich vor Erwartung und Erregung zittere, und dann endlich antwortet er.
Was?, flehe ich ihn an. Was?
Wenn ich jetzt dort wäre, würde ich sein Lachen hören. Sein echtes Lachen, nicht das aufgesetzte. Das dunkle Lachen, das nur für mich bestimmt ist, vermisse ich genauso sehr wie seinen Sinn für sadistisches Ficken. Nun, da ich dich so lange nicht gefickt habe, schreibt er, wird es sehr hart werden. Grausam. Ich werde dich sehr fest fesseln und dich mit jedem Stoß meines Schwanzes so fest an das Kopfteil stoßen, dass du keine Luft mehr bekommst. Deine Kehle, deine Möse, dein Arschloch. Ich habe heute ein Paddel gekauft und einen prachtvollen Glasdildo. Ich werde sie beide gleichzeitig benutzen. Ich werde dich füllen und spanken und ficken. Bis deine Haut rot und voller Striemen ist, bis du atemlos und gebrochen bist ...
Ich hoffe nur, das Kopfteil hält es aus.
Oh, Scheiße. Ich kriege keine Luft mehr, kann keinen Laut mehr von mir geben. Und das macht er mit mir jeden Tag; mit seinen Worten versetzt er mich in solche Erregung, dass ich ihn mehr vermisse, als ich sagen kann. Ich würde ihn anflehen, mich zu ficken, mich zu schlagen, mich zu einem Orgasmus zu bringen, der alles andere verschwinden lässt.
Ich muss wieder zurück an die Arbeit, an die Arbeit, die mich hier an diesem fremden, ficklosen Ort festhält, aber ich will nicht.
Noch zwei Monate, schreibe ich. Noch zwei Monate, und dann darf ich nach Hause, in unser neues Haus, das er in Gedanken an mich eingerichtet hat.
Noch zwei Monate, stimmt er mir zu. Ich plane es schon.
Ich muss los, schreibe ich. Ich lege all meine Schmerzen und meine Sehnsucht in diese nüchternen Worte. Ich hoffe, er kann es hören. Irgendwie glaube ich, dass er es schon gehört hat. Das Mail-Programm sagt mir, Bard42 schreibt, also warte ich noch, bevor ich mich abmelde. Meine Erregung pocht heiß zwischen meinen Beinen, und ich rieche meinen eigenen süßen Duft. Ich weiß, dass meine Finger nass und schlüpfrig werden, wenn ich sie jetzt in mich hineinstecke.
Nächste Woche schreibt er, kaufe ich einen Couchtisch. Etwas Solides, genau in der richtigen Größe, um dich bäuchlings daraufzulegen und deine Handgelenke und Knöchel an die Beine zu binden. Und dann werde ich dich auspeitschen, Baby, bis dein Arsch dunkelrot und voller Striemen ist und deine Möse sich öffnet wie eine blasse Blume. Du wirst mich anflehen, aufzuhören, aber wir wissen beide, dass ich es nicht tun werde.
Das Programm sagt mir, Bard42 hat sich abgemeldet, und ich folge seinem Beispiel. Zwei Monate, denke ich, als ich seufzend den Laptop zuklappe. In zwei Monaten bin ich endlich wieder vollständig: von mehr gefesselt als nur von Worten. Geschlagen von anderen Dingen als von Terminplänen und Zeit.
Ich plane es schon.
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